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Erschöpft, gereizt, Überfordert

Mutter-Burnout: So erkennst du die Warnsignale & was du tun kannst

Mutter-Burnout: So erkennst du die Warnsignale & was du tun kannst
© iStock/Jacob Wackerhausen

Ständig am Limit, keine Pause, totale Erschöpfung – immer mehr Mütter leiden unter einem Burnout-Syndrom. Während das Thema in der Arbeitswelt längst bekannt ist, wird der Mutter-Burnout oft übersehen oder als normale „Erschöpfungsphase“ abgetan. Dabei ist dieses Syndrom eine ernsthafte Belastung, die dringend Aufmerksamkeit verdient. Wir klären, woran du einen Mutter-Burnout erkennst, wie er entsteht und was wirklich hilft, wenn du selbst betroffen bist.

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Was ist ein Mutter-Burnout überhaupt?

Ein Mutter-Burnout ist ein Zustand totaler körperlicher und emotionaler Erschöpfung, der speziell durch die Anforderungen der Mutterrolle verursacht wird. Anders als vorübergehende Müdigkeit oder Stress handelt es sich um einen längerfristigen Zustand, der die Lebensqualität massiv beeinträchtigt und nicht einfach nach einer guten Nachtruhe verschwindet.

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Während ein klassisches Burnout-Syndrom oft mit beruflicher Überlastung verbunden wird, tritt der Mutter-Burnout im häuslichen Umfeld auf. Das macht ihn besonders tückisch: Im Beruf gibt es meist Feierabend, Wochenende und Urlaub – die Mutterrolle kennt diese Auszeiten nicht.

Symptome: Woran erkennst du einen Mutter-Burnout?

Die Symptome eines Mutter-Burnouts sind vielfältig und entwickeln sich oft schleichend. Viele Mütter nehmen die Warnsignale anfangs nicht ernst oder versuchen, sie zu ignorieren. Typische Anzeichen sind:

Körperliche Symptome

  • chronische Erschöpfung, die auch nach ausreichend Schlaf bleibt
  • Schlafstörungen trotz extremer Müdigkeit
  • häufige Kopfschmerzen, Verspannungen oder Verdauungsprobleme
  • geschwächtes Immunsystem mit häufigen Erkältungen

Emotionale Symptome

  • Gefühl der Leere und emotionalen Erschöpfung
  • Reizbarkeit und kurzer Geduldsfaden
  • Antriebslosigkeit und Motivationsverlust
  • Gefühl, ständig unter Druck zu stehen

Veränderungen im Verhalten

  • Rückzug von sozialen Kontakten
  • Gleichgültigkeit gegenüber Dingen, die früher Freude bereiteten
  • Schwierigkeiten, emotionale Nähe zu den eigenen Kindern zu empfinden
  • das Gefühl, keine gute Mutter zu sein
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Ursachen: Wie entsteht ein Mutter-Burnout?

Ein Mutter-Burnout entwickelt sich nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis einer langanhaltenden Überlastung. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Gesellschaftliche Erwartungen

In unserer Gesellschaft herrscht oft noch das Ideal der „perfekten Mutter“, die liebevoll, geduldig und stets präsent sein soll. Diese unrealistischen Erwartungen setzen Mütter enorm unter Druck.

Mehrfachbelastung

Viele Mütter jonglieren zwischen Kinderbetreuung, Haushalt, Partnerschaft und Beruf. Diese Mehrfachbelastung ohne ausreichende Unterstützung kann auf Dauer zu Erschöpfung führen.

Mangel an Unterstützung

Fehlendes Verständnis vom Partner, kaum familiäre Unterstützung oder Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung verschärfen die Situation zusätzlich.

Persönlichkeitsfaktoren

Perfektionismus und hohe Ansprüche an sich selbst können das Risiko für einen Burnout erhöhen. Viele betroffene Mütter haben Schwierigkeiten, um Hilfe zu bitten oder „Nein“ zu sagen.

Schlafmangel und fehlende Erholung

Besonders mit kleinen Kindern leidet der Schlaf, und selbst tagsüber finden viele Mütter kaum Zeit zur Regeneration.

Mütter haben Superkräfte. Welche erfahrt ihr in unserem Video:

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Hilfe bei Mutter-Burnout: Das kannst du tun

Die gute Nachricht: Ein Mutter-Burnout ist behandelbar, und es gibt Wege aus der Erschöpfungsspirale. Hier sind konkrete Schritte, die helfen können:

1. Erkenne das Problem an

Der erste und wichtigste Schritt ist, anzuerkennen, dass du überfordert bist und Hilfe brauchst. Ein Burnout ist keine Schwäche und kein Versagen als Mutter – es ist eine normale Reaktion auf anhaltende Überlastung.

2. Suche professionelle Hilfe

Bei anhaltenden Symptomen ist es ratsam, ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Entsprechende Anlaufstellen sind:

  • Hausarzt oder Hausärztin
  • Psychotherapeut*innen mit Schwerpunkt Burnout
  • Spezielle Beratungsstellen für Eltern und Familien
  • Bei akuten Krisen: psychosoziale Notdienste oder Krisentelefone

3. Organisiere Unterstützung im Alltag

Konkrete Entlastung im Alltag ist entscheidend. Das kann bedeuten:

  • Partner*in stärker in die Kinderbetreuung und den Haushalt einzubeziehen
  • Familienmitglieder oder Freund*innen regelmäßig um Hilfe zu bitten
  • Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu nutzen (Kita, Tagesmutter, Babysitter)
  • Haushaltshilfe in Anspruch zu nehmen, wenn finanziell möglich

4. Schaffe dir Freiräume

Regelmäßige Auszeiten sind kein Luxus, sondern notwendig. Plane bewusst Zeit nur für dich ein – sei es für Sport, ein Hobby oder einfach nur zum Durchatmen.

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5. Senke deine Ansprüche

Perfektionismus ist ein Burnout-Treiber. Überlege, wo du deine Standards senken kannst. Muss das Haus immer aufgeräumt sein? Müssen die Kinder jeden Tag ein selbst gekochtes Mittagessen bekommen? Oft reicht es, „gut genug“ zu sein.

6. Praktiziere Selbstfürsorge

Achte auf deine Grundbedürfnisse wie Schlaf, Ernährung und Bewegung. Selbstfürsorge ist keine Selbstsucht, sondern die Basis, um für andere da sein zu können.

7. Tausche dich mit anderen Müttern aus

Der Austausch mit anderen betroffenen Müttern kann sehr entlastend sein. In Selbsthilfegruppen oder Online-Communitys merkst du: Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen.

Umfrage zeigt: Mutter-Burnout nimmt zu

Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2024 fühlen sich 62 Prozent der befragten Eltern mit minderjährigen Kindern häufig oder sogar sehr häufig gestresst. Fast 70 Prozent der befragten Eltern gaben an, sich infolge hoher Belastungen erschöpft oder ausgebrannt zu fühlen. Fast 40 Prozent davon waren in stressigen Situationen schon einmal depressiv.

Ein Mutter-Burnout ist also definitiv kein Einzelfall, sondern betrifft viele Frauen, auch wenn darüber immer noch viel zu wenig gesprochen wird. Ein Mutter-Burnout ist auch keine Charakterschwäche, sondern ein deutliches Zeichen dafür, dass die Belastungen zu groß geworden sind. Der Weg aus der Erschöpfung beginnt mit dem Mut, sich einzugestehen, dass es so nicht weitergehen kann.

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