Alle sprechen über Feminismus, und das ist auch gut so! Doch manchmal kann einen die Fülle an Debatten, Perspektiven und Theorien auch ziemlich überfordern. Von fundamentalen feministischen Theorien bis hin zu brandaktuellen Perspektiven auf Körper, Sexualität und Geschlechterrollen – diese zehn Bücher nehmen dich an die Hand und zeigen dir, was Feminismus eigentlich genau bedeutet und warum er uns alle betrifft.
- 1.#1 „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski
- 2.#2 „Heute ist ein guter Tag, das Patriarchat abzuschaffen“
- 3.#3 „Toxische Weiblichkeit“ von Sophia Fritz
- 4.#4 „Sie hat Bock“ von Katja Lewina
- 5.#5 „Wenn Männer mir die Welt erklären“ von Rebecca Solnit
- 6.#6 „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez
- 7.#7 „Warum Feminismus gut für Männer ist“ von Jens van Tricht
- 8.#8 „Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!“ von Alexandra Zykunov
- 9.#9 „Oh, Simone“ von Julia Korbik
- 10.#10 „Down Girl“ von Kate Manne
#1 „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski
Worum geht es? Die Spiegel-Online-Kolumnistin Margarete Stokowski packt in ihrem ersten Buch „Untenrum frei“ richtig aus: Sie erzählt offen von ihren eigenen Erlebnissen – wie sie unbedingt als „richtiges Mädchen“ gesehen werden wollte, wie peinlich der Aufklärungsunterricht war und was sie alles zum Thema Liebe, Sex und Gewalt erlebt hat. Das Coole ist, wie sie ihre persönlichen Geschichten mit klugen Gedanken zu Politik und Gesellschaft verknüpft. Dabei schafft sie es trotzdem, das Ganze mit einer befreienden Note rüberzubringen.
Was lernen wir? Der Knackpunkt ist: Keiner von uns ist mit seinen Erfahrungen allein! Klar, wir denken alle, dass wir sind total frei und aufgeklärt sind – aber wenn wir mal genauer hinschauen und all die verschiedenen Geschichten zusammenbringen, sehen wir erst, wo überall noch was schiefläuft in unserer Gesellschaft. Margarete Stokowski macht dabei aber keine Jammernummer draus – ganz im Gegenteil. Sie behält ihren Humor, analysiert clever und zeigt uns: Hey, auch heute ist das Private immer noch hochpolitisch!
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#2 „Heute ist ein guter Tag, das Patriarchat abzuschaffen“
Worum geht es? In diesem Buch zeigen uns sieben coole Frauen, dass Feminismus auch heute noch total wichtig ist! Natürlich hatten es unsere Mütter und Omas noch schwerer, aber das heißt noch lange nicht, dass jetzt alles perfekt läuft. In sieben Essays teilen verschiedene Feministinnen der neueren Generation ihre ganz persönlichen Geschichten und verraten, wie sie mit den alten Machtstrukturen umgehen. Da ist wirklich für jeden was dabei: von der muslimischen Feministin über eine Pfarrerin bis zur streitbaren Journalistin.
Was lernen wir? Feminismus geht uns alle an! Die unterschiedlichen Autor*innen zeigen, dass der Kampf für Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei ist. Aber statt einzeln zu kämpfen, setzen sie auf Zusammenhalt. Ob's um Kirche, Mutterschaft, Männerrollen oder queere Perspektiven geht – sie alle wollen einen Feminismus, bei dem niemand außen vor bleibt. Und klar wird auch: Um sich gegen alteingesessene Machtstrukturen zu behaupten, braucht's auch heute noch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein, Köpfchen und einen wachen Blick.
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#3 „Toxische Weiblichkeit“ von Sophia Fritz
Worum geht es? Sophia Fritz packt in ihrem Buch ein heikles Thema an: Warum verhalten wir uns als Frauen manchmal richtig komisch? Sie spricht darüber, wie wir oft ein Lächeln aufsetzen, statt zu sagen, was uns stört, wie wir Freund*innen einfach ghosten, statt Probleme anzusprechen, und wie wir andere Frauen kritisch beäugen, obwohl wir eigentlich für Feminismus sind. Sophia Fritz nennt das „toxische Weiblichkeit“ – ein Muster, das viele von uns kennen, aber über das kaum jemand spricht. Sie guckt dabei auch bei sich selbst ganz genau hin.
Was lernen wir? Das Buch zeigt uns, dass wir ein ziemlich kompliziertes Päckchen mit uns herumschleppen: Verhaltensweisen, die wir als „weiblich“ gelernt haben, die uns aber eigentlich total einschränken und sogar schaden. Aber Sophia Fritz macht uns auch Mut zur Veränderung. Sie sagt: Hey, lasst uns mal checken, was da eigentlich bei uns abgeht! Nur wenn wir verstehen, warum wir manchmal so toxisch handeln, können wir auch was daran ändern. Ihr Ziel? Ein Feminismus, bei dem Frauen echt zusammenhalten, statt sich gegenseitig fertigzumachen.
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#4 „Sie hat Bock“ von Katja Lewina
Worum geht es? Katja Lewina nimmt in ihrem Buch kein Blatt vor den Mund: Sie spricht total offen über Sex, Lust und alles, was dazugehört. Klar kriegt sie dafür fiese Beschimpfungen ab – denn eine Frau, die offen über ihre sexuellen Erfahrungen spricht? Das passt vielen Leuten immer noch nicht in den Kram. Aber genau das ist ihr Punkt: Sie teilt ihre ganz persönlichen Erlebnisse – von den ersten sexuellen Erfahrungen bis hin zu Arztbesuchen und Porno-Vorlieben – und zeigt dabei, wie viele sexistische Vorurteile wir alle noch im Kopf haben.
Was lernen wir? Frauen dürfen Bock haben! Und nicht nur das – sie dürfen auch darüber reden. Lewina macht klar, dass vieles, was wir für super persönlich halten, eigentlich total typisch ist und viele andere auch kennen. Aber statt nur rumzujammern, macht sie uns Mut: Schluss mit dem Opfersein, her mit der sexuellen Selbstbestimmung! Sie zeigt uns, wie wir alte Tabus über Bord werfen und endlich selbstbewusst zu unserer Lust stehen können. Und das Beste: Was wir beim Sex lernen, können wir auch in anderen Lebensbereichen gut gebrauchen.
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#5 „Wenn Männer mir die Welt erklären“ von Rebecca Solnit
Worum geht es? Rebecca Solnit greift ein Thema auf, das wohl jede Frau kennt: Da sitzt dir ein Typ gegenüber und erklärt dir die Welt, als wärst du völlig ahnungslos. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs! In ihrem Buch nimmt sie all die kleinen und großen sexistischen Momente unter die Lupe, die vielen gar nicht mehr auffallen, weil sie so „normal“ geworden sind. Sie schaut sich dabei alles ganz genau an: von der klassischen Familienstruktur über #MeToo-Skandale in Frankreich bis hin zu den Gedanken von Virginia Woolf.
Was lernen wir? Die Autorin macht uns klar, dass viele Dinge, die wir einfach hinnehmen, eigentlich echt problematisch sind! Mit scharfem Blick und ohne Scheu zeigt sie uns, dass Gleichberechtigung noch lange keine Selbstverständlichkeit ist. Aber sie macht uns auch Mut: Wenn wir diese Probleme erst mal erkennen, können wir auch was dagegen tun. Ihre Message ist eindeutig: Es reicht nicht, still zu leiden oder die Augen zu verschließen. Wer Veränderung will, muss den Mund aufmachen und für seine Rechte einstehen!
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#6 „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez
Worum geht es? Caroline Criado-Perez deckt in ihrem Buch auf, was viele nicht sehen wollen: Unsere Welt ist total auf Männer zugeschnitten! Sie zeigt, wie krass es ist, dass bei wissenschaftlichen Studien, technischen Entwicklungen und vielen anderen Bereichen oft einfach vergessen wird, dass Frauen existieren. Das klingt erstmal abstrakt, hat aber konkrete Auswirkungen: von schlecht sitzenden Sicherheitsgurten bis hin zu falschen Medikamentendosierungen. Die Autorin hat genau hingeschaut und präsentiert uns die harten Fakten.
Was lernen wir? Diese „Gender Data Gap“ – also die fehlenden Daten über Frauen – ist kein kleines Problem, sondern ein Fehler in unserem System. Und der hat fiese Folgen für den Alltag von Frauen. Aber Caroline Criado-Perez will uns nicht nur die Augen öffnen, sie will auch, dass sich endlich was ändert! Ihre Aussage ist klar: So kann's nicht weitergehen – wir brauchen eine Welt, die für alle Menschen gemacht ist, nicht nur für die Hälfte. Und wenn wir erstmal verstanden haben, wo die Probleme liegen, können wir auch anfangen, sie zu lösen.
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#7 „Warum Feminismus gut für Männer ist“ von Jens van Tricht
Worum geht es? Jens van Tricht packt ein nach wie vor aktuelles Thema an: Warum reagieren so viele Männer allergisch auf Feminismus, obwohl er ihnen eigentlich helfen könnte? Er zeigt auf, wie Männer unter ihren eigenen Regeln leiden: Sie haben eine kürzere Lebenserwartung, mehr Herzinfarkte und eine höhere Selbstmordrate. Der Grund? Sie stecken in einem selbstgebauten Käfig aus „echte Männer müssen stark sein“, „echte Männer arbeiten bis zum Umfallen“ und „echte Männer zeigen keine Schwäche“. Der Autor macht klar: Diese altmodischen Vorstellungen von Männlichkeit machen Männer echt fertig!
Was lernen wir? Die zentrale Message ist überraschend einfach: Feminismus ist nicht der Feind der Männer, sondern könnte ihr Verbündeter sein. Jens van Tricht zeigt, dass der Kampf gegen einengende Geschlechterrollen allen hilft – nicht nur Frauen. Er macht Mut, die „toxische Männlichkeit“ hinter sich zu lassen und einfach mal so zu sein, wie man wirklich ist. Sein Buch ist quasi ein Befreiungsschlag: Weg mit dem Druck, immer stark und erfolgreich sein zu müssen, her mit der Freiheit, die eigenen Talente und Interessen zu leben. Egal, ob sie in die klassische Männerrolle passen oder nicht!
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#8 „Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!“ von Alexandra Zykunov
Worum geht es? Alexandra Zykunov nimmt sich die nervigen Sprüche vor, die wohl jede Frau kennt – und zwar nicht nur von Männern, sondern oft sogar von den eigenen Freundinnen oder der Familie! Sie zeigt, auf welche Weise Sätze wie „Willst du wirklich Karriere machen?“ oder „Ist das nicht egoistisch, ohne die Kinder in den Urlaub zu fahren?“ uns total verunsichern können. Das Fiese daran: Diese Sprüche kommen oft super fürsorglich rüber, sind aber eigentlich alte patriarchale Denkmuster in neuem Gewand.
Was lernen wir? Die Autorin gibt uns endlich das, was wir schon lange gebraucht haben: Eine Art Bullshit-Detektor plus Comeback-Sammlung! Sie zeigt uns, wie wir diese manipulativen Sprüche entlarven können und liefert gleich die passenden Konter mit. Egal, ob beim Familienfest, auf dem Spielplatz oder in der Beziehung – nach diesem Buch sind wir gewappnet. Die Message ist klar: Schluss mit dem schlechten Gewissen! Wir müssen diese alten Rollenbilder nicht mehr schlucken, sondern können selbstbewusst dagegenhalten.
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#9 „Oh, Simone“ von Julia Korbik
Worum geht es? Julia Korbik stellt uns Simone de Beauvoir mal ganz anders vor – nicht als verstaubte Philosophin, sondern als eine super spannende Frau ihrer Zeit! Sie zeigt uns eine Beauvoir, die schon vor 100 Jahren ihr eigenes Ding durchzog, sich nicht reinreden ließ und nebenbei noch hammermäßige Bücher schrieb. Korbik nimmt uns mit in Beauvoirs Leben und zeigt uns alles: Was sie gelesen hat, wen sie kannte, was sie inspiriert hat und wie ihr Alltag so aussah. Dabei wird klar, dass diese Frau ihrer Zeit echt voraus war und locker mit den großen Denkern wie Sartre mithalten konnte.
Was lernen wir? Simone de Beauvoir ist auch heute noch total relevant! Julia Korbik zeigt uns, dass Beauvoir nicht nur eine wichtige Feministin war, sondern auch eine Inspiration für alle, die ihren eigenen Weg gehen wollen. Die Autorin macht uns Mut, kritisch zu denken und für unsere Überzeugungen einzustehen – genau wie Beauvoir es getan hat. Das Buch ist wie eine spannende Entdeckungsreise, die zeigt: Hey, diese Philosophin von damals hatte mit vielen Themen zu kämpfen, die uns auch heute noch beschäftigen. Und ihre Art, damit umzugehen, kann uns echt was beibringen!
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#10 „Down Girl“ von Kate Manne
Worum geht es? Kate Manne packt in ihrem Buch ein komplexes Thema an: Frauenhass, oder auch Misogynie. Sie erklärt, dass das was ganz anderes ist als „normaler“ Sexismus, und zwar viel fieser. Ihr Buch zeigt, wie tief dieser Frauenhass in unserer Gesellschaft und Politik verwurzelt ist. Besonders spannend ist ihre Erklärung, wie Frauen in zwei Gruppen eingeteilt werden: die „braven“, die mitspielen und Männern den erwarteten Respekt zollen, und die „bösen“, die sich das nicht gefallen lassen wollen.
Was lernen wir? Die Autorin macht uns klar, dass Misogynie ein richtig ausgeklügeltes System ist! Während Sexismus eher mit veralteten Rollenbildern zu tun hat, geht's bei Misogynie darum, Frauen zu kontrollieren. Das funktioniert nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche: Die „braven“ Frauen werden belohnt, während die „aufmüpfigen“ mundtot gemacht werden sollen. Kate Mannes Message? Auch wenn wir denken, dass wir bei der Gleichberechtigung schon weit gekommen sind – dieser tiefe Frauenhass ist immer noch da und wirkt oft ganz subtil. Aber wenn wir verstehen, wie das System funktioniert, können wir es auch besser bekämpfen …
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Dass man auch in Romanen viel über das Leben lernen kann, beweisen übrigens diese sieben Bücher: