Erfreuliche Nachrichten: Laut einem aktuellen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), sind die Chancen auf eine Arbeitsstelle für junge Menschen in Deutschland höher als in den anderen großen Industrienationen.
Wenn Jugendliche die Schule erfolgreich beenden, stellt sich eine Frage: „Was nun?“. Schließlich gibt es eine Menge Möglichkeiten, ins Berufsleben durchzustarten. Dabei sind die Chancen, etwas zu finden, das zu einem passt, in Deutschland auch gar nicht schlecht. Wie der Bericht „Bildung auf einen Blick 2015“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, sind die Job-Chancen hier viel besser als in anderen Industrienationen. Die Quote der 20- bis 24-Jährigen, die nach ihrer Schulzeit weder in Arbeit noch in einer Aus- oder Weiterbildung waren, liegt bei 10,1 Prozent. Der Durchschnitt der 33 anderen OECD-Staaten liegt mit 17,9 Prozent weit darüber.
Die mit einem Zehntel erfreulich geringe Zahl junger Arbeitsloser ist vor allem im Vergleich zu den anderen großen Industrieländern beachtlich. Mit 17,0 und 17,5 Prozent schlagen Großbritannien und die USA zu Buche, in Frankreich sind 18,3 Prozent der Schulabsolventen ohne Job und in Spanien und Italien sogar 29,0 und 34,8 Prozent. Geringere Prozentzahlen weisen nur Luxemburg (9,0 Prozent), Island (9,4 Prozent) und Norwegen (10 Prozent) auf. Leicht schlechtere Job-Chancen haben junge Menschen in den Niederlanden, Österreich, Tschechien, Schweden, Dänemark und der Schweiz.
Mehr als die Hälfte in höherer Bildung
Mehr als die Hälfte eines Jahrgangs in Deutschland beginnt nach der Schule ein Studium oder macht den Meister oder Techniker. Zwar fällt der OECD-Durchschnitt hier mit 60 Prozent noch ein wenig höher aus, doch laut dem Jahresbericht sorgen sowohl „die gute Konjunktur, aber auch die leistungsfähige berufliche Bildung“ dafür, dass die Erwerbslosigkeit bei Frauen und Männern zwischen 15 und 29 Jahren mit 9,2 Prozent deutlich unter dem OECD-Schnitt von 15,5 Prozent liegt. Das duale System aus betrieblicher Ausbildung und Berufsschule stelle auch für Migranten die Chance dar, ins deutsche Berufsleben zu starten.
OECD wirft Blick auf die Kleinsten
Doch nicht nur Schulabsolventen waren Gegenstand der OECD-Studie. Auch die in Deutschland lange vernachlässigte frühkindliche Bildung wurde auf den Prüfstand gestellt – und für gut befunden. Zwei von drei der Zweijährigen und nahezu alle Dreijährigen (92 Prozent) erhielten demnach nun eine Vorschulbildung in Kitas oder bei ausgebildeten Tagesmüttern. Auch für Kinder mit Migrationshintergrund böte sich dadurch mehr Chancengleichheit.
Gute Nachrichten: Die Chancen, nach dem Schulabschluss einen Beruf zu erlernen, sind in Deutschland viel besser als in anderen Industrieländern. Auch die Kleinsten genießen nach dem neuen OECD-Bericht bereits eine Bildung, die für mehr Chancengleichheit sorge.
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