Die Schulzeit ist für die meisten Kinder eine schöne Erfahrung. Sie lernen neue Dinge, finden neue Freunde und werden langsam unabhängiger. Doch was wenn dein Kind keinen Spaß an der Schule hat und auch seine Noten immer schlechter werden? In diesem Fall kann eine Lernschwäche dafür verantwortlich sein. Wir du eine Lernschwäche bei Kindern erkennst und wie du dein Kind fördern kannst, erklären wir dir hier.
- 1.Lernschwäche bei Kindern: Was ist eine Lernschwäche?
- 2.Was gibt es für Lernschwächen und wie machen sie sich bemerkbar?
- 2.1.Lernschwäche beim Lesen und Schreiben: Legasthenie
- 2.2.Lernschwäche beim Rechnen: Dyskalkulie
- 2.3.Lernschwäche ohne Plan: Dyspraxie
- 2.4.Lernschwäche durch Hyperaktivität: Hyperkinetisches Syndrom
Lernschwäche bei Kindern: Was ist eine Lernschwäche?
Eine Lernschwäche deutet im Gegensatz zu dem, was einige denken, nicht auf eine mangelnde Intelligenz hin. Ganz im Gegenteil ist die Voraussetzung für eine Lernstörung eine Intelligenz, die eigentlich ausreichen müsste, um das Gebiet, auf dem die Schwäche besteht, uneingeschränkt beherrschen zu können. Wenn dennoch im Vergleich zu Gleichaltrigen Defizite beim Lesen, Schreiben oder Rechnen bestehen, kann es sein, dass dein Kind an einer Lernschwäche leidet. In diesem Fall solltest du mit deinem Kind unbedingt einen Arzt aufsuchen, der eine genaue Diagnose stellen und eine individuelle Therapie erarbeiten kann, damit sich die schlechten schulischen Leistungen nicht auch noch auf die Psyche deines Kindes auswirken.
Was gibt es für Lernschwächen und wie machen sie sich bemerkbar?
Ganz gleich ob Legasthenie, Dyskalkulie oder Dyspraxie – hat dein Kind Probleme mit spontanen Lernsituationen oder empfindet es generell eine Unlust an schulischen Aufgaben, kann es sein, dass eine Lernschwäche das Problem ist. Wir erklären dir, welche Formen von Lernschwächen bei Kindern es gibt und was sie bedeuten.
Lernschwäche beim Lesen und Schreiben: Legasthenie
Sollte dein Kind an Legasthenie leiden, wirst du dies mit Sicherheit relativ einfach feststellen können. Die Lese-Rechtschreibschwäche gilt als die Lernschwäche, die mit am meisten Auswirkungen auf die schulischen Leistungen hat und ist daher noch am einfachsten auch für Laien zu identifizieren. Legasthenie bezeichnet die beeinträchtigte Fähigkeit, Texte in angemessenem Tempo zu lesen und/oder zu schreiben. Dies hat nicht nur Einfluss auf die Leistungen in Fächern wie Deutsch oder Englisch, sondern zieht sich durch die komplette Bandbreite an Fächern. Ein Schulerfolg ist spätestens ab der vierten Klasse ohne ein zügiges Erfassen von Texten nicht mehr möglich. Die Lernschwäche bei Kindern kann sich unterschiedlich äußern. So haben einige Kinder Probleme sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben, während andere das Lesen ohne Probleme beherrschen, aber keine zusammenhängenden Texte (fehlerfrei) schreiben können. Solltest du feststellen, dass dein Kind auch im vierten Schuljahr noch Probleme hat, Texte fließend zu lesen und auch Angst und Unlust hat morgens in die Schule zu gehen, kann dies an einer Lese-Rechtschreibschwäche liegen. In diesem Fall solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen ist auch eine psychologische Betreuung ratsam, um deinem Kind den Leistungsdruck zu nehmen. Häufig wird die Legasthenie nämlich nicht komplett verschwinden und unterdurchschnittliche Schulnoten könnten zur Norm werden.
Lernschwäche beim Rechnen: Dyskalkulie
Die Dyskalkulie ist im Gegensatz zur Legasthenie eine Lernschwäche, die hauptsächlich Auswirkungen auf den Matheunterricht hat. Gute Noten in anderen Fächern können daher die schlechteren Leistungen ausgleichen und der psychische Druck wird in diesem Fall für dein Kind nicht allzu schwer ausfallen. Dennoch sollte eine Dyskalkulie nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn sie kann den kompletten Lernerfolg im Matheunterricht behindern. Bei dieser Lernschwäche treten die Schwierigkeiten nämlich bereits bei den Grundrechenarten auf, auf die sämtliche weitere Lerninhalte im Matheunterricht, sowie teilweise in den anderen Naturwissenschaften, aufbauen. Aus diesem Grund solltest du mit deinem Kind auf jeden Fall auch einen Arzt aufsuchen, sollte dein Kind nach einiger Zeit selbst die Grundrechenarten nicht gut beherrschen können.
Lernschwäche ohne Plan: Dyspraxie
Eine besondere Art der Lernschwäche ist die Dyspraxie. Diese kann sich auf zwei verschiedene Arten äußern, auf die sie das Lernen erheblich erschweren kann. Zum einen ist es möglich, dass es den betroffenen Kindern Schwierigkeiten bereitet, den Körper das tun zu lassen, was das Kind gerade tun möchte, zum anderen kann es auch das Planen von Handlungen betreffen. Leidet dein Kind an dieser Lernschwäche können die Hausaufgaben allein deswegen bereits zu einer Tortur werden, weil dein Kind sich nicht merken kann und nicht weiß, in welcher Reihenfolge er nun sein Buch aufschlagen, sein Heft rausnehmen und sich einen Stift aussuchen muss und so weiter. Solltest du also merken, dass dein Kind mit Handlungsabläufen Probleme hat, kann sich ebenfalls ein Besuch beim Arzt lohnen.
Lernschwäche durch Hyperaktivität: Hyperkinetisches Syndrom
Eine weitere Lernschwäche, die deinem Kind das Leben schwer machen könnte, ist das hyperkinetische Syndrom. In diesem Fall fällt es deinem Kind äußerst schwer, längere Zeit still zu sitzen und sich zu konzentrieren. Auch wenn es vielleicht so erscheint, ist diese Lernschwäche dennoch relativ schwer zu identifizieren. Da dein Kind trotz der Hyperaktivität häufig gute Noten mit nach Hause bringt, könnte dein erster Gedanke sein, dass dein Kleines einfach zu schlau ist für seine Klasse und sich deswegen langweilt. Oft wird erst sehr spät deutlich, dass Kinder, die an Hyperaktivität leiden, tatsächlich einfach nicht anders können, als sich ständig zu bewegen.
Eine Lernschwäche kann den schulischen Erfolg von deinem Kind sehr stark negativ beeinflussen. Solltest du also feststellen, dass dein Kind Probleme beim Lesen, Schreiben, Rechnen oder bei der Konzentration hat, lohnt es sich auf jeden Fall immer einen Arzt zu konsultieren, um auf Nummer sicher zu gehen.
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