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Hormonstörung und Kinderwunsch

Was ist eine Hyperandrogenämie und wie kann diese behandelt werden?

Hyperandrogenämie

Ungewollte Kinderlosigkeit hängt oft mit einer Hormonstörung zusammen. Dabei wirken sich insbesondere bei der Frau auch männliche Hormone auf die Fruchtbarkeit aus und können diese bei einem Überschuss negativ beeinflussen. Liegt ein solcher Überschuss vor, spricht man von Hyperandrogenämie, die durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden kann. Durch welche Anzeichen zeigt sich Hyperandrogenämie und wie kannst Du trotz des Hormonungleichgewichts dennoch schwanger werden?

Hyperandrogenämie als Hindernis beim Kinderwunsch

Der unerfüllte Kinderwunsch kann viele Ursachen haben und führt bei Paaren, die auch nach vielem und langem Versuchen nicht schwanger werden, oft zu Frustration und Sorge. Dabei ist nicht selten eine hormonelle Störung der Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit. Eine mögliche Erkrankung, die den Hormonhaushalt der Frau aus dem Gleichgewicht bringt und so ihre Fruchtbarkeit einschränkt, ist die Hyperandrogenämie, die sich durch einen Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen, auch Androgene genannt, bei der Frau auszeichnet. Obwohl der Name es fälschlicherweise vermuten lässt, werden männliche Geschlechtshormone nämlich sowohl vom Mann als auch im Körper der Frau produziert und können hier in zu hoher Konzentration dafür sorgen, dass der Eisprung ausbleibt.

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Wie kannst Du erkennen, ob Du an Hyperandrogenämie leidest?

Eine Erkrankung an Hyperandrogenämie zeigt sich durch mehrere Symptome, die abhängig vom Ausmaß des Überflusses an männlichen Hormonen unterschiedlich stark auftreten. Typische Anzeichen für Hyperandrogenämie sind zum Beispiel das verstärkte Wachsen von Körperhaaren, das Ausfallen der Kopfhaare, Unfruchtbarkeit, Zyklusstörungen wie das Ausbleiben der Periode, ein unreines Hautbild, Akne und ein allgemein maskulineres Erscheinungsbild mit tieferer Stimme. In den meisten Fällen äußert sich die Erkrankung jedoch nur durch leichte Anzeichen, weshalb sie nicht selten erst spät oder gar nicht erkannt wird.

Hyperandrogenämie: Die Diagnose beim Arzt

Wenn Du Dir nicht sicher sein solltest, ob Du an Hyperandrogenämie leidest oder mehrere der genannten Symptome auf Dich zutreffen, kannst Du das ganz einfach von Deinem Arzt feststellen lassen. Dieser macht, wie auch bei der Diagnostik von anderen Hormonstörungen, erst einmal eine Blutuntersuchung, bei der er gezielt die Konzentration an männlichen Hormonen in Deinem Blut überprüft. Je nachdem, ob ein Überschuss vorliegt und wie groß dieser ist, wird im Folgenden nach möglichen Ursachen geforscht und letztendlich, je nachdem, wodurch der Überschuss ausgelöst wird, über die weitere Behandlung entschieden.

Behandlung: Trotz Hyperandrogenämie schwanger werden

Die Behandlung von Hyperandrogenämie richtet sich nach zwei Faktoren: dem Ausmaß der Erkrankung und der Ursache, weswegen es wichtig ist, diese hinreichend zu klären. Wenn die Hyperandrogenämie in Folge einer Stoffwechselerkrankung wie dem polyzystischem Ovarialsyndrom auftritt, wird in der Regel die Antibabypille eingesetzt, um den Hormonhaushalt der Frau wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Erfolgreich schwanger nach Behandlung
Mit der richtigen Behandlung können auch Frauen mit Hyperandrogenämie erfolgreich schwanger werden.

Diese Behandlung wird auch bei Frauen mit Kinderwunsch eingesetzt und so lange fortgeführt, bis sich der Hormonhaushalt der Betroffenen sich wieder normalisiert hat. Die Antibabypille hat hier die Funktion die Eierstöcke und so auch die Produktion der männlichen Geschlechtshormone ruhig zustellen, wodurch der Überschuss an Androgenen nach und nach auf den Normalwert zurückgeht. Die Dosierung der verabreichten Hormone durch die Pille ist abhängig vom Ausmaß der Hyperandrogenämie und muss dadurch individuell auf die jeweilige Frau zugeschnitten werden. Bei Frauen mit Kinderwunsch wird die Antibabypille nach einer Normalisierung des Androgenhaushalts anschließend wieder abgesetzt und mit dem Wirkstock Clomifien ersetzt, der den Eisprung auslöst und so die Weichen für eine gesunde Schwangerschaft stellt. In seltenen Fällen kann die Hyperandrogenämie auch durch einen hormonproduzierenden Tumor ausgelöst werden, der dann operativ entfernt werden sollte.

Wodurch wird Hyperandrogenämie ausgelöst?

Hyperandrogenämie kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden und ist nicht selten die Folge unterschiedlicher Erkrankungen. Ein möglicher Grund für den Überschuss an männlichen Hormonen kann zum Beispiel ein androgenproduzierender Tumor an der Nebenniere, der Hypophyse oder dem Eierstock sein, der aber je nach Lage gut operativ entfernt werden kann. Die meisten Betroffenen von Hyperandrogenämie leiden allerdings nicht unter einem Tumor, sondern an einer Hormonstörung wie zum Beispiel dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS). Bei dieser Stoffwechselkrankheit werden zu viele männliche Hormone in den Eierstöcken produziert. Etwa fünf bis zehn Prozent aller Frauen sind im Laufe ihres Lebens von dieser erblich bedingten Krankheit betroffen, wobei die Ursachen hierfür bisher leider nicht vollständig geklärt werden konnten. Es gibt bisher lediglich Hinweise darauf, dass Übergewicht und Diabetes die Entstehung von PCOS begünstigen, weshalb übergewichte Frauen mit PCOS in jedem Fall das Gewicht reduzieren sollten. Obwohl die Krankheit an sich nicht geheilt werden kann, gibt es heute doch eine Vielzahl von erfolgversprechenden Behandlungsmethoden, die betroffenen Frauen nicht nur ein beschwerdefreies Leben, sondern auch die Erfüllung ihres Kinderwunsches ermöglichen.

Hyperandrogenämie bezeichnet einen Überschuss an männlichen Hormonen, der die Fruchtbarkeit der Frau einschränkt und so ein Hindernis bei der Erfüllung des Kinderwunsches darstellen kann. Die Behandlungsmethoden richten sich nach der Ursache der Erkrankung und ermöglichen betroffenen Frauen ein weitgehend normales und beschwerdefreies Leben. Auch Frauen, die unter Hyperandrogenämie leiden und sich ein Kind wünschen, kann mit einer Behandlung doch noch zum Wunschkind verholfen werden. Falls Du den Verdacht hast, dass Du an Hyperandrogenämie leidest, kann das in einer einfachen Blutuntersuchung schnell von Deinem zuständigen Arzt festgestellt werden.

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Bildquelle: Thinkstock / BananaStock

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