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Oktoberfest

Styling: So findest du das perfekte Dirndl

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Wenn jedes Jahr im September in München die fünfte Jahreszeit beginnt und das Oktoberfest ruft, wird es für die Damen Zeit, sich Gedanken um das optimale Outfit zu machen. Und was gehört da ganz klar dazu? Natürlich das Dirndl. Aber auch hier gilt: Dirndl ist nicht gleich Dirndl. Denn es gilt, eine Menge zu beachten. Wir haben deswegen mit der Münchner Designerin Julia Trentini gesprochen, die dir verrät, was es zu beachten gibt auf der Suche nach einem Dirndl, das wirklich zu einem passt.

Julia Trentini, die an der Münchner Modeschule ESMOD Design und Schneidern gelernt hat, entwirft seit 2006 moderne Trachten für Frauen jeden Alters. Stylisch, kreativ und innovativ, aber die Tradition und das nostalgische Flair immer im Blickfeld, achtet sie bei ihren Kreationen darauf, „alte Werte auf das aktuelle Lebensgefühl zu übertragen.

Das A und O beim Dirndl-Kauf

Liebe Frau Trentini, man sagt ja immer, dass das Dirndl ein Kleidungsstück ist, das wirklich jeder Frau steht. Woran liegt das?

Das klassische Schönheitsideal der Sanduhr-Silhouette wird durch das Dirndl bei einer sehr schlanken Frau genauso hervorgehoben wie auch bei einer etwas fülligeren Frau, weil die Problemzonen von vielen Frauen durch den Schnitt kaschiert werden. Wenn eine Frau sehr schlank ist, dann ist es so, dass das Dirndl die Brust hervorhebt. Ein eher gerader Körper bekommt durch das Dirndl außerdem eine Silhouette, weil die Taille stark betont und die Brust ein wenig hervorgehoben wird und durch den Rock, der unten wieder weiter auseinander geht. Bei einer weiblicheren Frau wird die Taille hingegen zusammen geschnürt und breitere Hüften oder Oberschenkel werden durch den Rock komplett kaschiert. Deswegen endet das Dirndl idealerweise auch am Knöchel oder ein bisschen unterhalb des Knies.

Ein Dirndl ist also ein ganz besonderes Kleidungsstück, doch wie findet man eines, das wirklich zu einem passt?

Also prinzipiell ist es so, dass man natürlich auf gute Beratung angewiesen ist. Wichtig ist die Passform und die Farbe, die zu einem passt. Ich sollte am besten in einen Laden gehen und mich von einer guten Verkäuferin beraten lassen, um das optimale Dirndl zu finden. Eine Verkäuferin, die mich anschaut, die die Frau sieht, welche Größe ich habe, und den passenden Schnitt dafür raussucht.

Vor allem für Frauen, die noch nie ein Dirndl anhatten, ist es also wichtig, sich unbedingt in erfahrene Hände zu begeben?

Auf jeden Fall! Eine gute Verkäuferin berät, wie eng ein Dirndl sitzen muss oder wie die Passform zu sein hat. Und wenn man damit überhaupt keine Erfahrung hat, dann tendieren die Frauen eher dazu, das Dirndl ein bisschen zu groß zu kaufen. Sie sind es nicht gewohnt, dass es einfach ein enges Kleidungsstück ist und es auch nur schön ist, wenn es wirklich eng sitzt. Ein Dirndl, das zu weit ist, ist nicht schön. Und deswegen ist da gerade beim ersten Dirndl die Beratung umso wichtiger.

Mini, Midi oder Maxi – welche Dirndl-Länge würden Sie in der Regel empfehlen?

Also Mini-Länge würde ich niemandem empfehlen. Da geht im Endeffekt die komplette Proportion von dem Kleidungsstück verloren und es schaut albern aus, als hätte man ein Dirndl in den Trockner gegeben. Ein Dirndl muss einfach übers Knie gehen. Ich finde deshalb beide Längen, also die Knie- und die Knöchellänge, sehr gut. Es ist auch immer ein wenig vom Anlass abhängig, aber für die Wiesn würde ich immer die Knielänge wählen.

Farben sind beim Dirndl ebenso sehr wichtig und natürlich immer auch Geschmackssache. Doch was sollte man da beim Dirndl-Kauf beachten?

Bei den Farben ist es ja so, dass da in der Mode jeder so seine Vorlieben hat. Viele Leute tragen sehr gerne Schwarz, manche mögen es eher Bunt - da hat man so seinen eigenen Stil. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass die Frauen gar nicht so wahnsinnig darauf achten, was ihnen eigentlich wirklich an Farben steht. Das heißt, es kommen viele Kundinnen zu uns, die sagen 'Ja, ich hätte ganz gerne ein rotes Dirndl, weil ich generell gerne rot trage, und ein blaues möchte ich nicht haben, weil ich trage es privat auch nicht.' Jetzt schaut man sich die Person aber an und sagt, dass jener Dame ein blaues Dirndl aber wunderbar stehen würde. Dann schlüpft diese Dame in dieses blaue Dirndl und sagt: 'Toll.' Auch wenn sie vielleicht im Alltag nie blau tragen würde. Das sind eben andere Gesetze bei einem Dirndl, weil es einfach ein ganz besonderes Kleidungsstück ist.

Natürlich gilt es, nicht nur ans Dirndl zu denken. Was sollte man also unbedingt drunter und auf gar keinen Fall drüber ziehen?

Auf jeden Fall eine Bluse, auf gar keinen Fall jedoch eine Carmen-Bluse. Drüber möglichst keine Jacke, die zu breite Schultern hat, die zu kastig und zu weit ist, weil dann sieht man in dem Dirndl aus wie ein Sack. Man sollte schon schauen, dass man eine Jacke anhat, die wirklich figurnah ist, auch am Arm, sodass die Form erhalten bleibt. Der Rock ist ja eh so weit und wenn man dann oben noch was weites drüber anhat, finde ich es persönlich nicht so schön.

Wir danken Julia Trentini für diese aufschlussreichen Tipps.