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Für Frauen

Finanzielle Unabhängigkeit: Was sie bedeutet und wie du sie erreichst

finanzielle unabhängigkeit

Nicht aufs Geld achten, das Leben so gestalten, wie man es möchte und am besten gar nicht mehr arbeiten müssen: Finanzielle Unabhängigkeit ist für viele ein Lebenstraum. Doch während es Männern in erster Linie darum geht, nicht mehr abhängig von einem Arbeitgeber oder Job zu sein, bedeutet finanzielle Unabhängigkeit für Frauen oft mehr. Denn es geht auch darum, finanziell unabhängig von einem Partner zu sein. Wir haben die wichtigsten Tipps für deinen Weg in die finanzielle Unabhängigkeit gesammelt.

Was bedeutet finanzielle Unabhängigkeit?

Es gibt keine feste Definition von finanzieller Unabhängigkeit, denn wann man sich finanziell unabhängig fühlt, definiert jeder für sich selbst. Für die einen bedeutet es einfach, im Alter abgesichert zu sein, genügend Rücklagen und ein gutes Einkommen zu haben und zu wissen, dass man im Fall eines Jobverlusts jederzeit eine neue Stelle finden könnte. Sehr häufig wird das Konzept der finanziellen Unabhängigkeit bzw. der finanziellen Freiheit auch im Frugalismus genutzt. Frugalisten leben in jungen Jahren extrem sparsam, um möglichst jung in Rente gehen zu können oder zumindest nicht mehr abhängig von Einkünften aus Lohnarbeit zu sein. Im Podcast hat Frugalistin Valentina uns erklärt, was genau Frugalismus ist und wie sie für die finanzielle Freiheit spart:

Wem es bei finanzieller Unabhängigkeit darum geht, nicht mehr arbeiten zu müssen, der kann sich an folgender Faustregel orientieren: Um finanziell unabhängig zu sein, muss dein Erspartes 25-mal so hoch sein wie deine jährlichen Ausgaben (inklusive Steuern). Warum gerade 25-mal? Die Formel geht davon aus, dass du dein Geld in Aktien bzw. Fonds oder ETFs investiert hast und jährlich etwa vier Prozent aus deinem Depot entnehmen kannst, ohne dass dein Vermögen weniger wird. Das liegt daran, dass Dividende und Renditen die entnommenen vier Prozent quasi wieder „auffüllen“. Diese vier Prozent müssen also deinen jährlichen Ausgaben entsprechen. Da vier Prozent 1/25 entsprechen, musst dein Vermögen dementsprechend 25-mal so hoch sein, wie deine Ausgaben. Wenn du jährlich also beispielsweise 50.000 Euro ausgibst, bräuchtest du Ersparnisse von 1,25 Millionen Euro, um komplett unabhängig zu sein. Je geringer deine Ausgaben sind, desto geringer muss auch dein Erspartes sein. Gibst du etwa nur 20.000 Euro im Jahr aus, brauchst du „nur“ 500.000 Euro.

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Ist finanzielle Unabhängigkeit für alle möglich?

Selbst 500.000 Euro anzusparen dürfte für die meisten Menschen in Deutschland eher unrealistisch erscheinen. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 6,52 Prozent müsste man hierfür beispielsweise 30 Jahre lang monatlich 500 Euro in einen ETF investieren. Dass das für viele Menschen nicht möglich ist, dürfte klar sein. Wenn es ums Sparen geht, haben nicht alle Menschen die gleichen Voraussetzungen. Gerade für Menschen mit geringem Einkommen sind solche Sparsummen eher unrealistisch. Trotzdem ist es natürlich möglich, sich der finanziellen Unabhängigkeit anzunähern und zumindest die eigenen Unabhängigkeitsziele zu erreichen. Für Frauen könnte das etwa bedeuten, sich unabhängig von einem Mann gut fürs Alter abzusichern. Denn leider ist die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern noch immer sehr hoch und Frauen leiden öfter unter Altersarmut als Männer. Wir haben deshalb sechs Tipps gesammelt, mit denen du es schaffst, deinem Ziel der finanziellen Unabhängigkeit als Frau näherzukommen.

6 Tipps, um finanziell unabhängig zu werden

#1 Ausgaben reduzieren und tracken

Auch mit einem Einkommen, das auf den ersten Blick keine hohen Sparquoten erlaubt, ist es möglich, Rücklagen zu bilden. Zunächst einmal ist es dafür wichtig, sich einen Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen und zu gucken, wo sich unnötige Ausgaben eventuell reduzieren lassen. Hierfür bietet es sich an, ein Haushaltsbuch zu führen. Typische Einsparpotenziale bieten sich etwa bei Streamingabos oder dem monatlichen Fitnessstudiobeitrag. Was nicht genutzt wird, sollte gekündigt werden. Aber auch im Alltag gibt es ziemlich viele Sparpotenziale. Wir haben Artikel mit Sparmöglichkeiten in nahezu jedem Lebensbereich:

#2 Finanzielle Bildung

Noch immer werden Finanzen von vielen Frauen eher als „Männersache“ gesehen. Folglich beschäftigen sie sich nicht damit und haben deshalb auch das Gefühl, keine guten finanziellen Entscheidungen treffen zu können. Sich finanziell weiterzubilden kann deshalb ein wichtiger Schritt in richtig finanzielle Unabhängigkeit zu verstehen. Es ist wichtig zu wissen, welche Anlagemöglichkeiten es gibt, welche Möglichkeiten zur Altersabsicherung und wie Finanzsysteme überhaupt funktionieren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Bücher, die Finanzen einfach erklären und teilweise auch insbesondere auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sind. Ein gutes Buch für Einsteiger ist etwa „Madame Moneypenny“.

Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können

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Zudem gibt es auch viele kostenlose Angebote, um sich finanziell weiterzubilden. Eine tolle Möglichkeit dazu sind etwa Finanzpodcasts:

#3 Klare Ziele setzen

Wenn du dir ein Grundwissen über Finanzen angeeignet hast, fällt es dir auch leichter, dir klare und realistische Ziele in Bezug auf deine eigenen Finanzen zu setzen. Um motiviert zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist es wichtig zu wissen, worauf du hinarbeitest. Wie viel Erspartes brauchst du im Alter, worauf sparst du in naher Zukunft hin und was genau bedeutet finanzielle Freiheit für dich? Wenn du diese Fragen beantwortest, kannst du dir einen genauen Finanzplan machen und festlegen, wie viel du monatlich zur Seite legen musst, um deine Ziele zu erreichen.

#4 Gehalt verhandeln

Vielleicht stellst du nun fest, dass dein aktuelles Einkommen einfach nicht reicht, um deine Ziele zu erreichen. In seinem solchen Fall solltest du nicht nur deine Ausgaben zurückschrauben, sondern auch an deinem Einkommen arbeiten. Wenn es in deinem Job möglich ist, versuche dein Gehalt zu verhandeln. Noch immer sind Frauen hier zögerlicher als Männer. Sie verhandeln ihr Gehalt Studien zufolge seltener und fordern auch weniger. In unserem Podcast hat uns Gehaltscoachin Diana Juric wichtige Tipps zur Gehaltsverhandlung gegeben:

Natürlich ist es nicht in jedem Beruf so einfach möglich, mehr Gehalt auszuhandeln. Wenn du mit dem Verdienst in deiner Branche allgemein unzufrieden bist, könntest du eventuell über einen Jobwechsel nachdenken. Es gibt tatsächlich einige Berufe, in denen auch Quereinsteiger*innen gute Chancen auf hohe Gehälter haben.

#5 Zusätzliche Einkommenswege

Alternativ kannst du dir auch überlegen, auf welchem Weg du dir zusätzlich ein kleines Nebeneinkommen erwirtschaften kannst. In der Frugalisten-Szene ist oftmals von einem „passiven Einkommen“ die Rede. Damit sind Einnahmen gemeint, für die man einmal arbeitet, die man dann aber kontinuierlich bezieht. Das können etwa Einnahmen aus Vermietung oder aus dem Verkauf eines digitalen Produktes wie einem E-Book oder einem Online-Coaching sein. Hier ist allerdings zu bedenken, dass es nicht so einfach ist, wie es häufig dargestellt wird, solche Produkte zu erstellen und auch zu vermarkten. Das kann wiederum viel Zeit dauern. Wenn du eine passende Idee hast, ist es aber trotzdem einen Versuch wert. Daneben gibt es aber auch viele Möglichkeiten, online oder auch vor Ort auf anderem Weg nebenher Geld zu verdienen. Schau dich zum Beispiel einmal auf einer Freelancer-Plattform wie Fiverr um. Wenn du vorhast, dich nebenberuflich selbstständig zu machen, solltest du jedoch bedenken, dass du hierfür ein den meisten Fällen ein Kleingewerbe anmelden musst.

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Wenn du gerade weniger verdienst, weil du dich um die Kindererziehung kümmerst, während dein Partner weiter Vollzeit arbeiten geht, ist es auch möglich und sinnvoll, dass du ihn um einen finanziellen Ausgleich für die geleistete Care Arbeit bittest. Immerhin verdienst du nicht nur jetzt weniger als er, sondern kannst dadurch auch weniger in die Rentenkasse einzahlen und somit schlechter fürs Alter vorsorgen.

#6 Geld investieren

Wenn du dein Erspartes einfach nur auf deinem Girokonto oder Sparbuch lässt, kannst du dir zwar einen Notgroschen ansparen, es wird allerdings nicht mehr. Viele Expert*innen raten deshalb dazu, das Geld anzulegen, wenn man finanziell unabhängig werden und für das Alter vorsorgen möchte. Hier musst du dir immer bewusst sein, dass es auch ein gewisses Risiko mit sich bringt. Typische langfristige Anlageformen, die weniger riskant sind als etwa das Investment in einzelne Aktien sind Fonds und ETFs. Hier zeigen wir dir, welche laut Stiftung Warentest besonders nachhaltig sind.

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Bildquelle: iStock/Olezzo

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