Frauen müssen vor allem für Dienstleistungen mehr zahlen als Männer – das war das Ergebnis einer Studie, die die Antidiskriminierungsstelle des Bundes diese Woche veröffentlicht hat. Wenn für gleichwertige Produkte geschlechtsspezifische Preise verlangt werden, nennt man das Gender Pricing. Doch sind davon wirklich nur Frauen betroffen? Ich habe mir genauer angesehen, ob Frauenprodukte tatsächlich immer teurer sind.
Hier zahlen Frauen mehr
In der bundesweit ersten offiziellen Studie wurde genauer untersucht, ob Männer und Frauen für Produkte und Dienstleistungen unterschiedliche Preise zahlen. Von den 1.681 Produktvarianten waren lediglich 2,2 Prozent in der Frauenvariante teurer, also etwa 33 Produkte. Das betrifft vor allem baugleiche Einwegrasierer, Kinderfahrräder sowie schwarze Socken. Die Preisunterschiede liegen im Schnitt bei etwa fünf Euro. Für welche Drogerieartikel Frauen wesentlich mehr zahlen, zeigt diese Grafik der Verbraucherzentrale Hamburg, die den Preisunterschied als Pink Tax bezeichnet:

Anders als viele Medien derzeit berichten, gibt es nur bei wenigen Produkten einen Aufschlag für Frauen. Die Studie zeigt aber, dass es vor allem die Dienstleistungen sind, für die Frauen mehr zahlen. Das bekannteste Beispiel: Der Haarschnitt beim Friseur. Bei 89 Prozent aller Friseurbetriebe zahlen Frauen selbst für einen Kurzhaarschnitt etwa 12,50 Euro mehr als die Herren. Aber auch bei der Reinigung müssen Frauen tiefer in die Tasche greifen: Die Reinigung einer Bluse ist durchschnittlich 1,80 Euro teurer als die eines Hemds. Die Antidiskriminerungsstelle hält diese Preisunterschiede für unzulässig. Die Dienstleister sollten ihre Preise eher am Aufwand und nicht am Geschlecht festmachen.
Viele Männerprodukte sind teurer
Gender Pricing ist ein Phänomen, das auch umgekehrt existiert. In der aktuellen Studie waren 1,4 Prozent der Männerproduktvarianten teurer. Auch das Magazin Absatzwirtschaft kam in einem Produktvergleich zu dem Ergebnis, dass Männer für Unterhosen, Businesskleidung, Schuhreparaturen, aber auch bei Kosmetika drauf zahlen. Das bestätigt meinen subjektiven Eindruck: Während Rasierer und Friseurpreise für Frauen durchaus höher sind, haben Männer in Drogerien nicht nur eine wesentlich geringere Auswahl, Cremes oder Duschgel liegen preislich häufig über der günstigsten Frauenvariante.
Preise ändern sich mit der Zeit
Was wie viel kostet, wirkt manchmal ziemlich irrational. Es gibt sogar einige Dinge, die früher mal kostenlos waren, für die du aber leider inzwischen blechen musst:
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