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Corona-Impfung für Kinder auch ohne STIKO-Empfehlung? Das sagt Jens Spahn

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Impfungen werden in Europa von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen, in Deutschland aber noch einmal separat von der Ständigen Impfkommission (STIKO) geprüft und zugelassen. Aktuell steht der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab 12 Jahren kurz vor der EMA-Zulassung. Doch die STIKO will aktuellen Berichten zufolge keine allgemeine Empfehlung aussprechen. Dazu äußerte sich nun Gesundheitsminister Jens Spahn. Offenbar will er Kindern und Jugendlichen auch ohne STIKO-Empfehlung ein Angebot machen.

Noch hat die STIKO kein endgültiges Urteil über die Empfehlung des Corona-Impfstoffes bei Kindern getroffen. Laut Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland tendieren die Verantwortlichen jedoch dazu, nur eine Empfehlung für chronisch kranke Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren auszusprechen. Die Datenlage zu dieser Altersgruppe sei aktuell noch zu dünn.

Spahn spricht von „individueller Entscheidung“

Gegenüber RTL und ntv äußerte Jens Spahn sich nun dazu, wie es weitergehen sollte, wenn die STIKO  keine allgemeine Empfehlung ausspricht. In der Bild am Sonntag sprach Spahn zuletzt davon, dass die Länder Schüler*innen bis Ende August ein Impfangebot machen sollten. Gegenüber RTL und ntv äußerte er nun, dass es sich bei dem Urteil der STIKO lediglich um eine Empfehlung handle. „Im Lichte dieser Empfehlung können dann die Eltern mit ihren Kindern, den Ärztinnen und Ärzten die konkreten Entscheidungen treffen, ob jemand geimpft wird oder nicht“, erklärte er. Die Impfung sei dann also eine „individuelle Entscheidung“. Ähnlich wird es aktuell bereits mit den Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson bei unter 60-Jährigen gehandhabt. Nachdem seltene Hirnthrombosen als mögliche Impfnebenwirkung auftraten, zog die STIKO die Empfehlung für diese Altersgruppe zurück. Impfwillige können sich jedoch nach Aufklärung durch die impfenden Ärzt*innen trotzdem impfen lassen.

In Deutschland soll die Impfpriorisierung bald aufgehoben werden. Im Video zeigen wir, wann Ungeimpfte jetzt mit einem Termin rechnen können:

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Keine Rückkehr zum normalen Unterricht ohne Impfung?

Eine Impfung für Kinder halten viele nicht nur deshalb für wichtig, weil ein möglichst großer Teil der Bevölkerung geimpft sein muss, um eine Herdenimmunität zu erreichen, sondern auch, weil Schüler*innen in der Schule einem besonders großem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ erklärte Jens Spahn jedoch, dass Schulöffnungen nicht von einer Impfung abhängig gemacht werden sollten. „Es ging ja immer auch darum, die Übertragung auf Eltern und insbesondere Großeltern zu verhindern“, so der Gesundheitsminister. Kinder selbst erkranken nur selten an schweren Verläufen. Gegenüber RTL und ntv betonte der CDU-Politiker jetzt auch noch einmal, dass eine Impfung auch nicht als Kriterium für die Teilnahme am Präsenzunterricht gelten würde. Trotzdem wolle man Kindern nach der EMA-Zulassung, die voraussichtlich noch Ende Mai kommt, schnellstmöglich ein Impfangebot machen: „Wenn die Zulassung da ist, werden wir dann nach und nach – nicht allen auf einmal – Kindern und Jugendlichen über zwölf Jahren ein Angebot machen, sich impfen zu lassen.“

Das hält die STIKO von Spahns Plänen

Rüdiger von Kries, Kommissionsmitglied der STIKO äußerte sich gegenüber dem RBB zu Impfungen für Kinder und betonte hier noch einmal, dass er eine allgemeine Zulassung zum aktuellen Stand für unwahrscheinlich halte. „Die Stiko ist ein autonomes Organ, wir arbeiten nicht auf Zuruf des Ministeriums, wir treffen unsere Entscheidungen nach Bewertungen der Risiken und des Nutzens“, erklärte er. Für den Impfstoff von Biontech/Pfizer gäbe es seiner Meinung nach aktuell noch zu wenige Daten über die Risiken und Nebenwirkungen bei Kindern.

Das Ziel der Herdenimmunität gelte zwar weiter, allerdings könne die viel besser erreicht werden, wenn man sich zunächst um die rund 40 Millionen Erwachsenen kümmert, die noch nicht geimpft sind. Bei den Impfungen der Kinder dürfte die Herdenimmunität auf keinen Fall das primäre Ziel sein. „Kinderimpfungen macht man, damit die Kinder davon profitieren können, damit den Kindern schwere Krankheiten erspart bleiben“, so das Kommissionsmitglied.

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Bildquelle: Getty Images / Pool

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