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Ausgeleiert?

Das passiert wirklich mit der Vagina nach der Geburt

vagina nach der geburt

Für werdende Mütter und Frauen, die sich vorstellen können, einmal Kinder zu bekommen, stellen sich viele Fragen: Wird sich mein Körper nach der Schwangerschaft für immer verändern? Werde ich beim Sex genauso Lust empfinden wie vorher oder leiert der Kopf des Babys beim Geburtsvorgang die Scheide aus? Wir haben nachgeforscht und zeigen dir ehrlich, wie sich deine Vagina nach der Geburt verändert.

Was passiert mit der Vagina bei der Geburt?

Um zu verstehen, wie sich die Vagina nach der Geburt verändert, müssen wir uns erst anschauen, was währenddessen mit ihr geschieht. Gebärt eine Frau auf „natürliche Weise”, also nicht über einen Kaiserschnitt, muss das Baby mit den Wehen hinausgepresst werden. In der Regel kommt die schwierigste Stelle, der Kopf des Kindes, gleich zuerst. Bei einem durchschnittlichen Kopfumfang von etwa 35 cm graut es den meisten Frauen alleine schon bei der Vorstellung. Derart gedehnt wird die Vagina sonst nicht. Einen realistischen Eindruck bekommst du von Instagram-Kanälen wie normalbirthpics oder birthofmama, die regelmäßig Fotos von echten Geburten posten:

Wer schon bei deutlich kleineren Tampons, Sextoys oder Penissen Schmerzen beim Einführen spürt, für den mag es unvorstellbar sein, dass sich die Scheide derart dehnen kann. Die gute Nachricht: Sie kann es auf jeden Fall! Die schlechte: Die Dehnung ist fast immer mit starken Schmerzen verbunden (es sei denn, du entscheidest dich für eine PDA oder Hypnobirthing funktioniert bei dir) und kann auch zu vorübergehenden Verletzungen führen.

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Zu diesen Geburtsverletzungen zählen:

  • Scheidenriss: Riss am Scheideneingang (kommt eher selten vor)
  • Dammriss: Riss am Gewebe zwischen Vagina und Anus
  • Labienriss: Riss an den inneren Schamlippen (geht in manchen Fällen mit einem Scheidenriss einher)

All diese Verletzungen klingen extrem schmerzhaft, insbesondere kleinere Dammrisse verheilen jedoch schnell. Oft werden diese auch schon von den Müttern fast unbemerkt direkt nach der Geburt vernäht. Viele Geburten verlaufen jedoch auch ganz ohne Verletzungen. Insbesondere dann, wenn die Mutter in der Lage ist, sich über einen längeren Zeitraum den Wehen hinzugeben, kann sich die Scheide langsam dehnen. Dabei bekommt dein Körper Unterstützung von den Hormonen Relaxin und Oxytocin. Das bedeutet: Im Alltag wäre deine Vagina nicht imstande, sich plötzlich auf Kindskopfgröße zu dehnen, dank der Hormone, die den Geburtsvorgang unterstützen, hingegen schon.

Kann man die Vagina vor der Geburt dehnen?

Schwangere Frauen können mithilfe einer Dammmassage und eines speziellen Öls dazu beitragen, das Gewebe vor der Geburt geschmeidig zu halten. Es gilt als umstritten, ob diese Maßnahme tatsächlich Dammrisse verhindern kann, schaden kann sie jedoch nicht.

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Ein weiteres interessantes Tool ist der Epino Delphine Plus, ein eigens entwickeltes Trainingsgerät für die Geburt. Schwangere Frauen können dies im letzten Trimester verwenden, um so schrittweise die Dehnungsfähigkeit ihrer Vagina auszutesten. Dies funktioniert über eine Art aufblasbaren Ballon, der in die Scheide eingeführt und dann vorsichtig von außen über eine Pumpe vergrößert wird. Sobald es anfängt, unangenehm zu werden, wird der Ballon vorsichtig mithilfe der Scheidenmuskulatur hinausgepresst. Anschließend lässt sich der Umfang des Ballons bestimmen. Werdende Mütter können so ein Gefühl für die physische Herausforderung der Geburt bekommen. Aber Achtung: Schwangere sollten vorher immer ihre Hebamme oder ihren Frauenarzt oder Frauenärztin zurate führen!

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Was passiert mit der Vagina nach einer Geburt?

Unmittelbar nach der Geburt werden die meisten Frauen Schmerzen im Vaginalbereich spüren. An Sex ist in den Tagen danach in der Regel noch nicht zu denken. Aus medizinischer Sicht geben die meisten Expert*innen ab etwa 6 Wochen wieder das Go für vaginales Geschlechtsverkehr. Nach dieser Zeitspanne, manchmal auch schon früher, sollten bei den meisten Frauen die gröbsten Geburtsverletzungen verheilt sein. Tatsächlich geht die Regeneration des Intimbereichs schneller vonstatten als die Rückbildung der Bauchmuskulatur oder die Folgen eines Kaiserschnitts. In der Wochenbettzeit können dir Kompressen wie diese dabei helfen:

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Und nicht nur das: Während sich die Vagina direkt nach der Entbindung durchaus geweitet anfühlen kann, zieht sie sich oft nach wenigen Wochen wieder zusammen. Das Gerücht, dass Mütter ausgeleierte Vaginas hätten, trifft meist überhaupt nicht zu. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall: Beim ersten Mal Sex nach der Geburt kann sich die Vagina sogar enger anfühlen, sodass sehr vorsichtig eingedrungen werden muss. Noch mehr falsche Gerüchte über weibliche Geschlechtsorgane erfährst du im Video:

Viva la Vagina: 3 Mythen über weibliche Geschlechtsorgane, die nicht stimmen Abonniere uns
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Aussehen des Intimbereichs nach Schwangerschaft und Geburt

Viele Frauen trauen sich kaum, nach einer Geburt einen Blick auf ihren Intimbereich zu werfen. Selbst nach einem Dammriss sehen Vulven jedoch besser aus als sie sich ausgemalt werden. Das beweisen am besten die ungeschönten Fotos, die das Bio-Tampon-Unternehmen The Female Company von ihren Kund*innen zusammengetragen hat. Im kostenlosen E-Book „The Vulva Gallery” findest du zahlreiche Fotos von Vulven in allen Stadien nach der Geburt – von 30 Minuten bis hin zu mehreren Wochen. Mit dem Foto-Projekt will das Unternehmen mit dem Gerücht aufräumen, dass die Körper von Frauen nach einer Geburt zerstört und ihre Vulven ausgeleiert seien. Wer also Angst vor Geburtsverletzungen oder den körperlichen Veränderungen hat, sollte sich die Bilder unbedingt ansehen!

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Wann ist die Scheide nach der Geburt wieder „normal“?

Selbst wenn man nicht einem gesellschaftlichen Schönheitsideal nacheifert, ist die Angst, dass die Vagina durch die Geburt „zerstört” werden könnte, völlig legitim. Schließlich geht es dabei nicht nur um die Optik des Intimbereichs, sondern auch das eigene Lustempfinden. Die meisten Frauen können allerdings nach einer Schonfrist von 6 Wochen bis 3 Monaten nach der Geburt wieder problemlos Sex haben und dabei auch genauso Erregung spüren wie vorher. Einem aktiven Sexleben kommt meist nicht eine veränderte Vagina, sondern eher der Schlafentzug durch das Leben mit einem Neugeborenen in die Quere.

Nina Everwin

Sie leiert doch nicht aus!

Auch ich hatte vor der Geburt meines Kindes Angst davor, dass sich mein Körper hinterher völlig verändert anfühlen würde. In den ersten Wochen nach der Geburt traute ich mich gar nicht, einmal nachzusehen, ob alles noch beim alten ist. Alleine die Blutungen in der Wochenbettzeit haben dazu beigetragen, dass ich mich „untenrum” tatsächlich nicht so unbeschwert fühlte wie vorher. Als die ersten Monate nach der Entbindung jedoch vorbei waren, war ich überrascht, dass ich keinerlei Veränderungen spürte. Ich konnte mir wieder gar nicht vorstellen, dass dort wirklich ein Kindskopf hinausgepresst wurde. Ob sich physisch wirklich gar nichts verändert hat, kann ich schwer beurteilen. Ich habe jedoch ein gutes Indiz für die Regenerationsfähigkeit der Vagina gefunden: Ich war bereits darauf vorbereitet, nun neue Periodenprodukte zu benötigen, denn auch ich hatte geglaubt, dass meine Vagina durch die Geburt „ausleiern” würde. Während meiner ersten Periode nach der Schwangerschaft konnte ich zu meiner Überraschung jedoch wieder dieselbe Menstruationstasse verwenden wie zuvor. Ein Hoch auf die Regenrationskraft der Vagina!

Nina Everwin

Kann man die Vagina nach einer Geburt wieder enger machen?

Nicht immer regeneriert sich die Vulva nach der Geburt wieder perfekt zurück. Es kann passieren, dass du durchaus weniger beim Vaginalsex empfindest oder mit dem Aussehen deiner veränderten Schamlippen unzufrieden bist. In manchen Fällen können sich diese durch die hormonellen Veränderungen einer Schwangerschaft vergrößern. Hier gibt es mehrere Lösungsansätze:

  • Hab Geduld: Unmittelbar nach der Geburt wird deine Vulva noch nicht die Alte sein. Einige Wochen oder Monate können eine großen Unterschied machen!
  • Trainiere deinen Beckenboden: Ein geschwächter Beckenboden ist oft die natürliche Folge einer Geburt, lässt sich aber durch gezieltes Training beheben. So kannst du beim Vaginalsex unter Umständen auch wieder mehr spüren.
  • Reality Check: Mach dir bewusst, dass eine Schwangerschaft nicht völlig spurlos an dir vorbeigeht und es vielleicht auch nicht sollte. Körperliche Veränderungen sind anfangs manchmal schwer zu akzeptieren, es wird jedoch einfacher, wenn du dir ein realistisches Bild davon machst, wie andere Frauen nach der Geburt aussehen.
  • Operative Eingriffe: Wer sehr unter den optischen Veränderungen leidet oder auch nach mehreren Monaten ein extrem geweitetes Gefühl hat, kann sich ärztlich über eine Vaginalstraffung oder eine Verkleinerung der Labien beraten lassen.
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Ob mit oder ohne vorherige Geburt: Die wenigsten Vulven sehen so aus wie die schematischen Zeichnungen aus Biologiebüchern. Diese Bilder kommen der Realität schon deutlich näher:

Künstler zeigt, wie unterschiedlich Vaginas aussehen

Künstler zeigt, wie unterschiedlich Vaginas aussehen
Bilderstrecke starten (16 Bilder)

Bildquelle: Unsplash/charlesdeluvio

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